Gewerbestrom bezieht sich auf den Strom, den kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für ihren Betrieb und ihre Prozesse benötigen. Im Gegensatz zu Haushaltsstrom wird Gewerbestrom oft in größeren Mengen und zu speziellen Tarifen angeboten, die auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten sind.
Die wichtigste Voraussetzung für den Abschluss eines Gewerbestromtarifs ist, dass Sie ein Gewerbe besitzen oder befugt sind, im Namen Ihres Unternehmens einen Stromvertrag zu unterzeichnen.
Gewerbestrom spielt eine entscheidende Rolle für Unternehmen, da er eine zuverlässige Energieversorgung sicherstellt und Möglichkeiten zur Kostensenkung und zur Verbesserung der Umweltbilanz bietet.
Kosteneinsparungen:
Einer der größten Vorteile von Gewerbestrom sind die potenziellen Kosteneinsparungen. Durch spezielle Tarife und Verträge können Unternehmen ihre Energiekosten deutlich senken. Besonders durch langfristige Verträge, wie Power Purchase Agreements (PPAs), können stabile und vorhersehbare Strompreise gesichert werden, was die Planungssicherheit erhöht.
Umweltfreundlichkeit:
Gewerbestrom bietet auch erhebliche Umweltvorteile. Durch den Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarkraft können Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck erheblich reduzieren. Dieser Grünstrom/Ökostrom ist gut für die Umwelt und verbessert auch das Image des Unternehmens und kann so zu einer positiven öffentlichen Wahrnehmung beitragen.
Regulatorische Anforderungen:
Viele Länder, einschließlich Deutschland, haben strenge regulatorische Anforderungen für Unternehmen in Bezug auf Energieverbrauch und Emissionen. Gewerbestrom hilft Unternehmen, diese Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch den Bezug von grünem Strom können Unternehmen zudem von Förderprogrammen und steuerlichen Vorteilen profitieren.
Der Hauptunterschied zwischen Industriestrom und Gewerbestrom liegt in der Verbrauchsmenge und den damit verbundenen Tarifen sowie in der Art der Nutzung.
Verbrauchsmenge: Industriestrom wird für Großverbraucher mit einem sehr hohen Energiebedarf konzipiert, typischerweise Unternehmen, die jährlich mehrere Hunderttausend Kilowattstunden bis hin zu mehreren Gigawattstunden verbrauchen. Gewerbestrom hingegen richtet sich an kleinere und mittelständische Unternehmen mit einem moderaten Energiebedarf.
Tarife: Aufgrund des hohen Verbrauchs können Industriekunden oft von günstigeren Konditionen profitieren, die auf Großabnehmer zugeschnitten sind. Diese Tarife können spezielle Optionen für Lastmanagement und flexiblen Strombezug einschließen, die in Gewerbestromtarifen oft nicht enthalten sind. Genau hier liegt jedoch der Vorteil von trawa: Wir ermöglichen es Gewerbekunden mit einem Verbrauch von über 100.000 kWh einen Stromeinkauf zu Industriekonditionen durchzuführen.
Ganz gleich, ob Industriestrom oder Gewerbestrom, für beide Arten der Stromversorgung gibt es verschiedene Beschaffungsstrategien. Auf unserer Themenseite zur Strombeschaffung gehen wir detailliert auf Vor- und Nachteile dieser Strategien ein - hier in aller Kürze:
Festpreisbeschaffung:
Bei dieser Art der Strombeschaffung schließen Unternehmen langfristige Verträge mit Lieferanten ab. Dafür wird der Verbrauch prognostiziert. Unternehmen zahlen dann für jede Kilowattstunde (kWh) einen festen Preis, egal wie und wann sie den Strom verbrauchen.
Spotmarktbeschaffung:
Die Spotmarktbeschaffung beinhaltet den Handel mit Strom zu den aktuellen Marktpreisen im kurzfristigen Stromhandel: Unternehmen kaufen ihren Strom am Day-ahead-Markt oder im Intraday-Markt, d. h. auf täglicher Basis oder in Form von Stundenprodukten.
Strukturierte Beschaffung:
Bei der strukturierten Beschaffung entwickeln Unternehmen eine maßgeschneiderte Strategie, um ihre Strombeschaffung zu optimieren. Hierbei werden Marktdaten, Trends und Preisprognosen analysiert, um die günstigsten Beschaffungszeitpunkte und -märkte zu ermitteln. Unternehmen können verschiedene Strombeschaffungsmodelle kombinieren, zum Beispiel Terminmarkt- oder Spotmarktprodukte, um Kosten zu reduzieren und Risiken zu minimieren.
2022 und 2023 haben vor allem der Ukraine-Konflikt – und die damit verbundenen erhöhten Energiebeschaffungskosten - die Entwicklung auf den deutschen Energiemärkten und die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland beeinflusst. Schwankende Strompreise können die Planung und Budgetierung erschweren.
Hier bieten langfristige Verträge wie PPAs eine Lösung, da sie stabile Preise über einen längeren Zeitraum garantieren. Genau da setzen wir bei trawa an: Wir erarbeiten mit unseren Kunden eine Beschaffunggsstrategie, um genau die passende Gewichtung von Sicherheit und Preisstabilität zu finden.
Wir von trawa bieten Gewerbekunden eine solche kosteneffiziente Grünstrom-Lösung. Mit unserer Lösung lassen sich durch eine optimale Strombeschaffung und einen flexiblen Verbrauch Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent realisieren.
Dazu nutzen wir modernste Technologie und verbinden die Flexibilität des Börsenhandels mit langfristigen Stromkaufverträgen. Solche Power Purchase Agreements, sprich PPAs, schließen wir mit Betreibern von Wind- und Solarparks. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Cloudlösungen stimmen wir Ihren Stromeinkauf und Ihr Energiemanagement aufeinander ab und optimieren dieses.
Jedes Unternehmen, gleich welcher Größe, erhält durch unsere trawa-Grünstrom-Lösung Zugang zu günstigen Grünstromtarifen und kann davon profitieren. Zugleich unterstützt unsere Energiemanagement-Lösung Sie beim ressourcensparenden Energieverbrauch.
Somit ermöglichen wir unseren Gewerbekunden den Übergang zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Energieerzeugung und -nutzung.
Konnten wir noch nicht alle Ihre Fragen zum Gewerbestrom beantworten? Dann schauen Sie gern einmal in unsere FAQ zum Thema.
Gewerbestrom unterscheidet sich in mehreren Aspekten von Privatstrom:
- Tarife und Preise: Gewerbestromtarife sind oft günstiger als Privatstromtarife, da sie auf den höheren Verbrauch und spezifische Anforderungen von Unternehmen abgestimmt sind. Zudem gibt es häufig spezielle Konditionen und Rabatte für Gewerbekunden.
- Vertragsbedingungen: Gewerbestromverträge sind oft flexibler und können besser auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten werden, beispielsweise durch maßgeschneiderte Vertragslaufzeiten und besondere Preismodelle.
- Verbrauchsprofil: Gewerbestromkunden haben oft ein anderes Verbrauchsprofil als Privatkunden, was in der Preisgestaltung berücksichtigt wird. Beispielsweise können Unternehmen von günstigeren Nachtstromtarifen profitieren, wenn sie hauptsächlich nachts produzieren.
Ja, Gewerbestrom ist in der Regel günstiger als privater Strom. Dies liegt an mehreren Faktoren:
- Größere Abnahmemengen: Unternehmen beziehen in der Regel größere Mengen Strom, was zu besseren Konditionen führt.
- Spezielle Tarife: Es gibt spezielle Tarife und Rabatte für Gewerbekunden, die für Privatkunden nicht verfügbar sind.
- Verhandlungsmöglichkeiten: Gewerbliche Stromkunden haben oft mehr Spielraum, individuelle Verträge auszuhandeln, die besser zu ihrem Verbrauchsprofil passen und somit günstiger sind.
Der individuelle Verbrauch von Gewerbestrom wird durch eine detaillierte Analyse des Lastgangs ermittelt. Dies umfasst:
Erhebung des historischen Stromverbrauchs: Die Analyse der Verbrauchsdaten über einen bestimmten Zeitraum hilft, Muster und Spitzenzeiten zu identifizieren.
Einsatz von Lastmanagement-Software: Moderne Softwarelösungen überwachen den Echtzeit-Verbrauch und ermöglichen eine genaue Zuordnung der verbrauchten Energiemengen zu bestimmten Zeiten und Prozessen.
Berücksichtigung von Produktionszyklen und betrieblichen Abläufen: Der Verbrauch wird auch durch die spezifischen Produktionszyklen und die Betriebszeiten der Maschinen und Anlagen beeinflusst. Eine genaue Erfassung dieser Daten hilft, den Strombedarf präzise zu bestimmen.Durch diese Methoden kann der Energieverbrauch optimiert und die Strombeschaffung entsprechend angepasst werden, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Die Energie für gewerbliche Grünstrom-Tarife stammt aus verschiedenen erneuerbaren Quellen. Dazu gehören:
- Windkraft: Strom aus Windparks, die sowohl an Land (Onshore) als auch auf See (Offshore) betrieben werden.Solarenergie: Strom aus Photovoltaikanlagen, die auf Dächern oder in Solarparks installiert sind.#
- Wasserkraft: Strom aus Wasserkraftwerken, die die Energie fließender Gewässer nutzen.
- Biomasse: Strom aus Biomasseanlagen, die organische Materialien wie Holz oder landwirtschaftliche Abfälle verwenden.Die Nutzung dieser erneuerbaren Energiequellen trägt dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren und eine nachhaltigere Energieversorgung zu gewährleisten.
Der Preis für Gewerbestrom setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
- Energiepreis: Dieser Preis wird auf dem Strommarkt ausgehandelt und hängt von Angebot und Nachfrage ab.
- Netznutzungsentgelte: Diese Gebühren werden für die Nutzung des Stromnetzes erhoben und variieren je nach Region.
- Umlagen und Abgaben: Hierzu gehören beispielsweise die EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, die KWKG-Umlage zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung sowie weitere gesetzlich festgelegte Abgaben.
- Steuern: Auf den Gewerbestrompreis werden verschiedene Steuern erhoben, darunter die Stromsteuer und die Mehrwertsteuer.
Auf Gewerbestrom werden folgende Steuern erhoben:
- Stromsteuer: Diese beträgt derzeit 2,05 Cent pro Kilowattstunde.
- Mehrwertsteuer: Diese wird auf den gesamten Strompreis inklusive aller weiteren Kosten und Abgaben erhoben und beträgt in Deutschland aktuell 19%.Das beschlossene Haushaltsfinanzierungsgesetz beinhaltet unter anderem die Senkung der Stromsteuer für Unternehmen, die als "Unternehmen des produzierenden Gewerbes und des verarbeitenden Gewerbes" (UdPG) gelten, auf den europäischen Mindeststeuersatz von 0,50 Euro/MWh.